„Gold der Neuzeit“ am Oberrhein

EnBW

KommPlus, Ausgabe 1/2021

Lithium – ein vor allem in der E-Mobilität heiß begehrter Rohstoff – wird aktuell ausschließlich vom anderen Ende der Welt geliefert. Die EnBW will das ändern und erprobt in einem Forschungsprojekt die Lithiumgewinnung aus Thermalwasser. Denn das Wasser fördert sie für ihre Geothermieanlage in Bruchsal ohnehin schon zur Energiegewinnung. Wir erklären das Verfahren. Aus etwa 2.500 m Tiefe wird 126°C heißes Thermalwasser mit 28 l/s gefördert. Zunächst wird es in die Geothermieanlage gepumpt. Das durch die Energiegewinnung abgekühlte Thermalwasser wird in die Zylinder gepumpt. Sie sind das Herzstück der Forschungsanlage. Die Zylinder sind mit Adsorbenzien gefüllt. Das sind Stoffe, die in Wasser gelöste Substanzen selektiv binden – in diesem Fall also ausschließlich Lithium. Das lithiumfreie Thermalwasser wird in den Boden zurückgeführt. Nun werden die Zylinder mit Lösungsmittel geflutet, um das Lithium wieder von den Adsorbenzien zu lösen. Das lithiumreiche Lösemittel wird abgeführt und zu einem Lithiumsalz verarbeitet.